Februar 2, 2025

4 thoughts on “Ja nichts sagen, immer schoen mitschwimmen

  1. So, Thesis abgegeben, jetzt kann ich auch endlich mal antworten.

    Wenn du über den Mangel an kubanischen Zigarren und Streichhölzern schreibst, dann hat das nichts mit Interna zu tun.

    In jedem Fall glaube ich auch, dass du darüber schreiben darfst, Klage gegen die EZ-Firma erhoben zu haben. Allerdings solltest du aus eigenem Interesse nichts über den Inhalt der Klage schreiben, solange das Verfahren nicht abgeschlossen ist. Insb. weil Deutsche (falls das ’ne deutsche Firma ist) schnell mit dem Instrument der Abmahnung zur Hand sind, und es gern auch mal missbrauchen, um Gegner zu ruinieren.

    Ich glaube, das grundsätzliche Problem ist wirklich dieses Duckmäusertum. Bloß nicht auffallen. Das fängt ja schon in der Schule an und zieht sich sogar durchs Studium, wo man nun wirklich erwarten könnte, dass die Leute selbstständig denken und sich nicht immer alles gefallen lassen würden. Wenn es aber ans Eingemachte geht, drehen sich alle weg, starren in die Luft und pfeifen betroffen. Diese Erfahrung habe ich z.B. gemacht, als es daran ging, jemanden aus der Referatsgruppe zu schmeißen, weil der wirklich absolut nichts gemacht hat. Alle haben gemeckert, an mir blieb es kleben.

  2. Das Schlimme ist, dass EZ insgesamt in 50 Jahren EZ so weit in den Sand gesetzt wurde, dass es kaum noch irgendwo ein Projekt gibt, wo man ruhigen Gewissens sagen koennte, dass es was bringt. Meine Geschichte ist kein Einzelfall.

    Hin und wieder gibt es weltweit kritische oeffentliche Stimmen (siehe auch Entwicklungshilfe Kritik), von denen manche auch ganz laut schreien: „Stoppt Entwicklungshilfe, es bringt mehr Schaden als Nutzen“, und dennoch werden jaehrlich die EZ Gelder erhoeht und der Einzelne, der sich in dem System wiederfindet, ist machtlos.

    Das Allerschlimmste meiner Ansicht nach ist aber, dass sich eigentlich die meisten, die in diesem System taetig sind, dessen bewusst sind und es nicht fuer gut befinden. Es ist ein Paradox: Alle sind dagegen und trotzdem machen alle mit.

    Auch in meinem konkreten Einzelfall: Die einzelnen Personen, die Entscheidungen ausfuehren mussten, hatten sich bei mir entschuldigt und hoehere Maechte beschuldigt; jedoch egal wie „hoch“ ich gegangen bin, das System liess Einzelpersonen keine Wahl, als die Entscheidung durchzuziehen. Niemand fuehlt sich persoenlich schuldig, es ist halt eben „das System“.

    Erinnert irgendwie verdammt an Stories von Kafka und Orwell. Schade, dass ich nicht so begabt im Schreiben bin; man koennte das sicherlich literarisch gut verarbeiten.

  3. Ich weiß nicht, wie das bei den anderen Nationen aussieht, aber dieses „Mitmachen, obwohl man eigtl. nicht will“, ist für mich so typisch deutsch.

    Ich glaube, dass an der EZ einfach zu viele wirtschaftliche Interessen hängen, als dass man schlicht bereit wäre, Konsequenzen zu ziehen.

  4. Ich glaube nicht, dass man in diesem Fall den schwarzen Peter einfach der deutschen Mentalitaet zuschieben kann. Mir sind auch verfehlte amerikanische und italienische EZ Projekte bekannt.

    Wirtschaftliche Interessen sind nicht ganz von der Hand zu weisen.

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